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Image by Dimitri Karastelev

Gesundheitssysteme an ihren Grenzen

Zwar weist beispielsweise der afrikanische Kontinent zum jetzigen Zeitpunkt weitaus weniger Corona-Infizierte auf als Europa. Diese noch passablen Umstände können sich allerdings aufgrund mangelnder Hygiene schlagartig ändern. Während im Moment beinahe alle Europäer in Panik verfallen, dass ein gewisser Mangel an Desinfektionsmitteln und Schutzmasken vorherrscht, stellen in Afrika fließendes Wasser und Seife einen Luxus dar. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass es in vielen .

Gebieten überhaupt unmöglich ist, die Abstandsregel oder weitere Hygienevorschriften einzuhalten, wenn die eigenen Unterkünfte lediglich durch Blech abgetrennt sind und das Wasser des Dorfbrunnens zugleich zum Waschen und Trinken von allen Bewohnern genutzt wird. Eine allgemeine Aufklärung über das Virus und über nötige Vorkehrungen fehlt sowieso größtenteils. Ebenso gibt es in den meisten Entwicklungsländern kein Homeoffice oder eine Grundversorgung. Eine Ausbreitung des Virus hier zu vermeiden, scheint also unmöglich. Bricht dort alles zusammen, werden viele Betroffene nach Europa flüchten und für eine stärkere Welle der Pandemie sorgen. Europa bleibt folglich auch nicht unbetroffen.

Zwar geben Erhebungen eine deutlich geringere

Ausbreitung des neuartigen Virus in Afrika als in Europa oder den USA an, es darf allerdings nicht vergessen bleiben, dass die Dunkelziffer wahrscheinlich weitaus höher als erwartet liegt.

Hygiene von existenzieller Bedeutung

Viele hygienische Bedingungen, welche eine so starke Bedeutung tragen, um die Verbreitung des Virus einzudämmen, sind absolut unzureichend. Damit es uns überhaupt möglich ist, die Ausbreitung von Corona in afrikanischen Staaten einzudämmen, müssen in Afrika zuerst einmal Bedingungen geschaffen werden, jegliche Hygienevorschriften einhalten zu können: Sanitäranlagen sollten bestmöglich ausgeweitet werden, sodass eine hygienische Versorgung mit 

Chirurgen im Operationssaal

Wasser überhaupt ermöglicht wird. Auch die Bewohner selbst sollten besser über die Ausbreitung des Virus und Schutzmaßnahmen aufgeklärt werden, weil diese Aufklärung aufgrund mangelhafter Kommunikationsmöglichkeiten bisher nur in einem ungenügenden Maße erfolgen konnten.

Soziale Unruhen

Immer mehr Menschen in Afrika sind auf Nothilfe angewiesen. Auch verschiedenste Beschränkungen und Sperren erschweren betroffenen Menschen den Alltag, weil ihr Lebensunterhalt wegen der stillstehenden Wirtschaft auf der Kippe steht. Die Unruhe und Unzufriedenheit aufgrund dieser mangelhaften Umstände steigt in vielen Gebieten, sodass immer 

häufiger unkontrollierbare Proteste entstehen. Solche Menschensammlungen fördern allerdings natürlich die Verbreitung von Corona, wobei den Protestierenden aufgrund fehlender Aufklärung meist nicht bewusst ist, dass sie eine weitere Ausbreitung des Virus durch ihr Verhalten nur fördern. Durch ein solches Unwissen entsteht ein Teufelskreis: Das Coronavirus verbreitet sich immer stärker durch das fehlende Einhalten von Hygieneregeln, sodass die 

Verarmte Obdachloser

afrikanische Wirtschaft und die damit verbundene Existenz vieler Bürger weiterhin zugrunde geht. Die Unzufriedenheit und Angst betroffener Menschen steigt, was einen zentralen Grund für die Häufung von sozialen Aufruhen und Chaos darstellt.

Heuschreckenplage

Heuschreckenschwärme gibt es in Afrika schon lange. Sie bedrohen die Ernten und Weideland und sind vor allem jetzt noch gravierender, da die Ernten durch Corona sowieso schon nicht so gut ausfallen . Begünstigt werden die Heuschrecken durch extreme Klima-Schwankungen. Häufig trifft es den östlichen Teil Afrikas sehr hart. Laut den Vereinten Nationen leben in den von den Heuschrecken betroffenen Gebieten über 10 Millionen Menschen, die ohnehin schon von Hunger bedroht sind. Nun, wo sich die Plage auf den Südsudan und Uganda ausweitet, sind sogar mehr als 25 Millionen in Gefahr. Die UNO rechnet mit einer dramatischen Verschlimmerung der Hungerkrise in den betroffenen Ländern. 

Heuschrecke

„Wenn keine geeigneten Kontrollmaßnahmen getroffen werden, wirkt sich der Heuschreckenbefall verheerend auf die Ernten, die Viehwirtschaft und natürlich auf die Versorgung der betroffenen Menschen mit Nahrungsmitteln aus. In einigen Bezirken könnten bis zu 65 Prozent der Anbaugebiete von der Heuschreckeninvasion betroffen sein“, so Kelvin Shingles, Welthungerhilfe-Landesdirektor in Kenia.

Da die Nahrungsmittel Versorgung in den betroffenen Ländern meistens kritisch ist und durch Corona beeinflusst wird, führen Heuschreckenschwärme, die bis zu 60 km lang und 40 km breit sein können, häufig zu Hungersnöten. In nur wenigen Minuten fressen sie ganze Felder und Weideflächen kahl: Am Tag können die Insekten bis zu 150 Kilometer zurücklegen, dabei frisst jede Heuschrecke täglich die Menge des eigenen Gewichts. Auf einen Schwarm hochgerechnet ist das etwa so 

viel, wie es braucht, um 35.000 Menschen zu ernähren. Das gravierende daran ist, dass die Vermehrung der Heuschrecken exponentiell ist. So kann es sein, dass sich die Population in drei Monaten verzwanzigfachen kann in sechs Monaten ist die Zahl der Heuschrecken unter günstigen Bedingungen 400-mal, nach neun Monaten 8.000-mal so hoch. Der Klimawandel begünstigt die Heuschreckenplagen sogar noch. Da es zu immer mehr Wetterextremen kommt, folgt nach einen langen Regenzeit eine extreme Dürre. In der langen Regenzeit finden Heuschrecken ideale Bedingungen zum Vermehren vor. So entstehen immer größere Schwärme, die über ganze Länder herfallen.

Dollar-Scheine

In Afrika wächst die Angst vor einer Corona-Epidemie. Auch die Wirtschaft ist in Unruhe. Afrikanische Kleinunternehmen, die Nahrungsmittel, Technik oder Kleidung aus China importieren, dem Ursprungsland des Erregers, spüren bereits jetzt die Auswirkungen der Krise.

Wenn Firmen im Fernen Osten geschlossen bleiben oder 

Wirtschaft in Afrika

Beschränkungen für Reisen von Afrikanern nach China erlassen werden, gehen die Umsätze drastisch zurück. Auch afrikanische Exporteure fürchten die Folgen des Corona-Ausbruchs: China ist Afrikas größter als Absatzmarkt für Rohöl und andere Rohstoffe.

Kein anderes Land in Afrika konsumiere mehr chinesische Produkte als Nigeria. Chinesische Produkte sind normalerweise in allen Teilen Nigerias zu finden. Überall da, wo es einen Warenverkehr gibt, kann der Virus sich gut verbreiten. Deshalb meiden viele Afrikaner Märkte oder hnliches. Seit dem Ausbruch des Coronavirus geht der Import chinesischer Produkte merklich zurück. Es gebe sogar vereinzelt Engpässe.

Hunger als eigentliche Gefahr der Pandemie?

Aufgrund der stark ausgeprägten demographischen Pyramidenform würde allerdings nur ein Bruchteil der Bevölkerung zur Risikogruppe gehören. Zwar sind die medizinischen Einrichtungen in Afrika meist mangelhaft ausgestattet und ein Großteil der Afrikaner ist stark unterernährt, allerdings liegt der Schwerpunkt der Gefahr in einem anderen Punkt als dem eigentlichen Virus. Die größte Gefahr steckt für Afrika nämlich in den Versorgungsengpässen, welche durch die 

afrikanische Kinder

Coronakrise ausgelöst werden. Schon jetzt hungern tausende von Menschen, weil durch Ausgangssperren Felder nicht bestellt werden und Arbeitsplätze wegfallen. Zudem erhält Afrika beinahe keine Hilfe von Europa. Wird jetzt nicht gehandelt, so droht die Gefahr, dass Unmengen an Menschen in Afrika am Hungertod sterben. Alle hier dargestellten Probleme sind jedoch nur ein kleiner Bruchteil der Gefahr, welche durch Covid-19 in Afrika verursacht wird. Auch weitere unscheinbare Probleme wie ‚Insektenplagen, fehlende Spenden oder soziale Unruhen entstehen durch das Virus.

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